Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr
Hilden, DE
Bildung, Verwaltung, Wohnen

Einzigartig in Europa: Musik-Campus des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr

Auf dem Gelände der Waldkaserne Hilden wurden für das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr ein Ausbildungs-/Verwaltungsgebäude und ein Unterkunftsgebäude errichtet. Als deutschlandweit größter Arbeitgeber für professionelle Orchestermusiker bietet der Militärmusikdienst in Kooperation mit der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf ein Musikstudium für alle Instrumente des sinfonischen Blasorchesters und für Dirigenten an. Dafür stehen auf dem Musik-Campus des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr 150 Studienplätze zur Verfügung. Der dafür geschaffene Neubau ist einzigartig in Europa.
Schwerpunkte des Studiums sind die künstlerische Instrumentalausbildung und Orchesterarbeit sowie Musikwissenschaft und Musiktheorie. Neben Seminar- und Unterrichtsräumen, Bibliothek, Noten- und Lehrsammlung stehen den Studierenden unter anderem ein Orchesterkonzertsaal, ein Kammermusiksaal, ein Aufnahmestudio sowie 70 Übungs- und Proberäume zur Verfügung.

BDA Architekturpreis 2020 Bergisch-Land

Musik-Campus

 

Beide Gebäude fügen sich durch ihre kerngedämmten Klinkerfassaden gut in den Bestand auf dem Gelände der Waldkaserne ein. Sie liegen sich L-förmig gegenüber und schaffen so einen hofartigen Innenbereich, in dem sich der Ausbildungsgebäudeteil „Orchestersäle“ durch Form und Material deutlich abhebt.

Konzertkultur

 

Die Konzert-/Probesäle befinden sich in einem Anbau an das Ausbildungs- und Dienstgebäude. Dieser ist wegen seiner großen Spannweiten über den Sälen mit Raumhöhen von bis zu acht Metern weitgehend eingeschossig. Aufgrund der hohen raumakustischen Anforderungen, liegt der Gebäudeteil Probesäle vom sonstigen Gebäude akustisch abgekoppelt und ist, um Außeneinflüsse weitgehend zu vermeiden, vollklimatisiert.

Akustisch entkoppelt

 

Die Probesäle sind über einen verglasten Verbindungsbau an das Ausbildungsgebäude angeschlossen. Der Verbindungsbau setzt das Foyer des Eingangs fort und schafft den bei Orchesterproben und Veranstaltungen erforderlichen Platz vor den Probesälen.
Zwischen den Probesälen liegen, schalltechnisch getrennt, die Lüftungsanlage und ein gemeinsam genutztes Lager für Scherenpodeste und Cases. Über dem Lager befindet sich ein Tonstudio. Die Akustik ist aufgrund der Anforderungen an hochwertige digitale Tonaufnahmen durch die Raumsymmetrie und Materialverteilung an den raumbildenden Wänden und der Decke optimiert.
Alle Zugänge zu den Probesälen wurden als akustisch wirksame Schleusen realisiert.

Logistik

 

Bei beiden Sälen besteht eine direkte Anliefermöglichkeit von außen z. B. für große Konzertflügel – bei dem großen Probesaal über eine überdachte Laderampe mit Zugang zu den Orchesterpodesten. Die Fluchtwege aus den Probesälen führen direkt nach außen.

Masterclass

 

Durch nicht rechteckig zueinanderstehende Innenwandflächen werden Flatterechos verhindert. Die Gebäudeform des Baukörpers kommt den Anforderungen an die Aufstellung des Orchesters entgegen. Für das Orchester ist der große Probesaal mit fest installierten Podesten ausgestattet.

Orchesterkonzertsaal

Charakteristisches Farb- und Materialkonzept innen wie außen gleichermaßen

Kammermusiksaal
Probenraum

Die Bestandsgebäude in der Waldkaserne Hilden haben in der Regel rund 40 Grad geneigte Dächer und teilweise Nutzungen im Dachgeschoss. Für die Neubauten des Ausbildungsmusikkorps wird auf die Errichtung dieses großen ungenutzten Bauvolumens verzichtet, da es sowohl im Ausbildungs-/Verwaltungsgebäude, als auch im Unterkunftsgebäude keine Nutzungsanforderungen gibt, die im Dachraum untergebracht werden könnten. Die Bauten erhalten daher Flachdächer mit 3 % Neigung und außenliegender Entwässerung.

Das dreigeschossig Unterkunftsgebäude entspricht dem neuen Unterkunftsstandard der Bundeswehr und umfasst 140 Wohneinheiten mit Einzelbelegung.

Bauherr: BLB NRW Duisburg

BDA Architekturpreis 2020 Bergisch-Land
Leistungen: Generalplanung LPH 1-8
Honorarzone IV

Klang braucht Raum. Zum Raum wird hier die Musik.
Eine großartige Bauaufgabe.

Volker Fleck

Projektfotos: Jörg Hempel

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